Ressourcen nutzen



Recyclingmaterial mit Gips



Das brauchen was ich habe

Das Arbeiten mit vorhandenen Materialien macht für mich Sinn. Ich will vor allem nur das brauchen, was ich habe. Altes, scheinbar Unbrauchbares verändern und diesem so wieder einen neuen Wert geben. So kreiere ich daraus etwas Neues. 

Wert und Sinn geben

Immer mehr rückt dieser Gedanke in den Vordergrund: Ressourcen nutzen. Das gilt im ganzen Bereich der Materialien, aber auch ganz konkret im Alltagsleben: Ich möchte meine Fähigkeiten einsetzen, das anwenden, was ich kann, um etwas für mich Sinnvolles zu tun. Was sinnvoll ist entscheide ich selber. Ich selber gebe etwas, was ich mache einen Sinn, dadurch gebe ich ihm auch einen Wert. Ich also allein entscheide, dass etwas wertvoll ist was ich mache. Ich gebe meinen Ressourcen einen Wert und schätze was ich habe. Dieser Gedanke ist ein sehr fundamentaler Gedanke im Leben. Dankbarkeit und Wertschätzung beginnt bei mir selber! Wenn ich dem was ich kann und dem was ich erlebe und erlebt habe einen hohen Wert gebe, respektiere ich das Leben als eine Ressourcen-Quelle. Ich suche und entdecke im Grossen wie im Kleinen die Möglichkeiten wieder etwas Neues daraus zu kreieren - ein dauernder schöpferischer Akt!

Geht es auch einfacher?

Im Bereich meiner Materialiensuche ist es faszinierend zu erforschen, woraus die Medien sind, welche im Künstlerbereich angeboten werden. Da frage ich mich: Kann ich dies oder das auch selber herstellen? Gibt es eine einfachere, fundamentalere Rezeptur für diesen Effekt? Oder ich nehme nur das, was hier „herumliegt“ und das was sich angesammelt hat und setze es gestalterisch in Kunst um.

Der Gedanke des Ressourcen-Nutzens wird mir auch in der Ernährung immer wichtiger. Grundnahrungsmittel möglichst unverarbeitet zu kaufen, oder selber zu pflücken. Früchte welche gerade überschüssig überall vorhanden sind zu pflücken und zu trocknen.

Hier auf dem Lande ist das im Ernährungsbereich kein Problem – Es gibt in jeder Saison viele verschiedene Gemüse- und Obstsorten. Dafür ist es im Künstlerbereich eine Odyssee, Pigmente oder Farbbinder zu finden. Oder simplen Baugips beispielsweise – man würde das gar nicht meinen. Die Kenntnisse der Handwerker sind auf ihre Anwendungsbedürfnisse beschränkt. Doch das motiviert mich nur noch mehr, mich selber schlau zu machen. So teste ich auch selber die verschiedenen Vinyl-Kleber aus, wie sie sich mit Pigmente verbinden. Diese Pigmente habe ich in einer Farbenfabrik gefunden. Dort wo praktisch nur Baufirmen und Flachmaler die Farben für Innen- und Aussenfassaden beziehen. Aber dort gibt es Pigmente, und das Schöne hier ist, die Fabriken sind jeweils in einfachen offenen Hallen „urchig“ eingerichtet. Man kann einfach hineinlaufen und fragen. Nun habe ich endlich meine Weisspigmente und Binder gefunden!

Intuitives Zeichnen

Jetzt habe ich schon eine Weile mit Collagen gearbeitet. Immer wieder entstehen Bilder mit Figürlichen Elementen, welche ich neu aus verschiedenen Teilen zusammensetze. Zwischendurch hätte ich auch gerne handgezeichnete Figuren mit eingearbeitet, das ergiebt einen gewissen Retrolook-Touch. Dadurch komme ich auf die Idee, selber zu zeichnen. Erste Versuche scheitern: Meine Phantasie reicht nicht, um neue, unerwartete Geschöpfe zu kreieren. So greife ich zu einem Trick: Ich kleckse mit Wasserfarbe auf weisses Papier. Wenn die Flecken trocken sind, nehme ich mir Zeit, um Wesen darin zu entdecken! Sie erscheinen wie von Geisterhand! Übrigens funktioniert diese Technik, weil unser Gehirn ständig nach "Bekanntem" im Unbekannten sucht: Gesichter, Menschen, Tiere, Dinge die wir kennen. Und so verknüpfen unsere Augen bekannte Elemente und "erfinden" den Rest intuitiv. Also wieder ein Prozess in dem bereits vorhandene Erfahrung genutzt wird...

So macht es Spass: wieder arbeite ich mit dem was geschieht, was entstanden ist. Ich gehe auf das ein, was geschehen ist und arbeite es heraus. Ich kann fast nicht mehr aufhören! Auch die Hintergründe entstehen wieder in diesem Zufall- Bearbeitungs-Spiel.

So entstehen Szenen, die Geschichten erzählen können. 


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