Knochenarbeit
Fette Beute heute. Ich kann es nicht lassen. Ein Strandspaziergang im Winter (schon das ist ein Privileg) und ich finde "kostbare" Materialien wie Knochen, ausgewaschenes Holz, vom Meer erodierte Büchsen, rund geschliffene Scherben. Die Knochen haben es mir besonders angetan, vor allem weil sie wunderbar weiss gewaschen sind und zum Teil eine wunderschöne Form haben. Wie ein kleines Kunstwerk!
Ich habe die Materialien verfremdet, Zweck entfremdet, ihre ursprüngliche Funktion total ausser Acht gelassen. Haben das die Naturvölker nicht auch so gemacht? Aus „nutzlos“ gewordenen Dingen ganz etwas Neues kreieren. Völlig unschuldig an die Materialien herangehen. Natürlich ist es noch reizvoller, wenn man weiss, was es eigentlich einmal war und dann durch eine völlig zweckentfremdete Neuinszenierung überrascht wird. Von diesem Überraschungseffekt lebt doch die Recyclingkunst!
Für mich sind die grossen Künstler die Slumbewohner, welche aus Weggeworfenem wieder brauchbare Werkzeuge herstellen. Oder Spielzeug. Oder Kochutensilien. Oder Kunst! Ein gutes Beispiel dazu sind die Soweto-Village-Bewohner in Dakar, Senegal. Da gibt es ganze Werkstätten, in denen sich verschiedene Leute auf die Herstellung von solchen Dingen und sogar auch Möbeln spezialisiert haben. Natürlich vor allem aus Ökonomischen Gründen. Die Menschen erfinden sich dort immer wieder neu... Müssten nicht diese kreativen Neuerfinder die Gewinner in der Evolution sein?
Schaut euch den Link mal an:
360° Grad Geo Reportage: Die Verwandlungskünstler von Dakar (Doku 2004)
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