Warum ich tue was ich tue
Seit zehn Jahren nun dokumentiere ich meinen kreativen Prozess, versuche meine Gedanken während dem Malen zu analysieren, stelle mir Fragen zu den vielen kleinen und grossen Entscheidungen. So gehe ich meinem Wesen auf den Grund, erkenne Parallelen zwischen Strategien und Motiven während dem Malprozess, und Strategien und Motivationen in meinem Leben.
entfalten
Bewusst oder unbewusst sind wir unser Leben lang beeinflusst von unseren inneren Glaubenssätzen und erlernten Verhaltensmustern - im kleinen wie im grossen Handeln.
Kann ich mein unbewusstes Verhalten erkennen und verändern? Spielerisch in kleinen Schritten durch kreative Herausforderungen versuchen, mal ganz anders zu reagieren? Was macht das mit mir? Kommen alte Verletzungen an die Oberfläche oder befreit es mich und macht mich mutiger?
Und dann der Umgang mit dem inneren Kritiker, der inneren Kritikerin. Erkenne ich die Stimme wieder, die mich manchmal entmutigen, ja fertigmachen will? Und doch lasse ich sie mehr und mehr links liegen und mache weiter, höre auf meine anderen Stimmen, die mutiger werden und auf immer mehr Erfolgserlebnisse zurückgreifen können.
entwickeln
Auch im Umgang mit Kunst und ihrer Bedeutung für mich als Kunstbetrachterin oder Beobachterin habe ich Veränderung erlebt. Kunst fordert heraus, ist Kanal für viele Wirkkräfte. Ab wann sehe ich mich selber als Kunstschaffende, als Künstlerin? Und welche Aufgaben stelle ich mir, wenn ich mich als Künstlerin sehe? Wie ernst nehme ich sie?
Mich begeistert es, all diese Themen zu beleuchten, mich zu sensibilisieren und herauszufordern. Das möchte ich aber auch mit anderen Menschen teilen. So entstand die Idee zum „Kunstlabor“.
Meine Vision ist es, diesen "kreativen Raum" zu schaffen für andere Menschen, nachdem ich diesen kreativen Raum vor Jahren schon für mich betreten habe. Mit "kreativem Raum" meine ich nicht nur einen physischen Raum, an dem eine kreative Atmosphäre herrscht, Material und Infrastruktur vorhanden ist, damit man einfach loslegen kann. Kreativer Raum bedeutet für mich auch eine innere Offenheit, ein innerer Bereich, in dem etwas Neues entstehen und wachsen kann, was uns als schöpferische Wesen zur Entfaltung bringen kann und uns selber und unsere Umgebung wörtlich „be-geistern“ kann.
eintauchen
Die Idee des "Kunstlabors" bedeutet für mich, meine Fühler wieder in meiner Heimat auszustrecken. Ich spüre, dass ich die Herausforderung brauche, mehr Auseinandersetzung mit anderen Künstler*innen suche, auch mehr Möglichkeiten, meine Erfahrungen als Kursleiterin weiterzuentwickeln und zu vertiefen. Ebenso stelle ich mich in einem weiteren Schritt meinen eigenen Versagensängsten und Ansprüchen, die mich ein Leben lang begleiten. Wie Vieles in meinem Leben ist es ein Experiment.
Nach wie vor kreiere ich selber Bilder, Objekte, nähe und gestalte nach Herzenslust. Meinen kreativen Raum öffne ich auf eine Seite und wünsche mir, dass es in Winterthur Menschen gibt - grosse und kleinere - die mit mir diesen Weg gehen möchten. Bist du dabei?
Ich freue mich riesig auf unser Abenteuer!
Mein folgender kleiner Trailer beschreibt symbolisch, wie ich den inneren Prozess des gestalterischen Ausdrucks sehe. Mein Ausdrucksmedium ist das Bildnerische Gestalten. Es könnte aber auch Tanz, Musik, Theater sein - die inneren Wirkkräfte sind dieselben, denke ich.
Wie erlebst du die Kreativität? Was ist deine Motivation, was interessiert dich an der Kunst?
Erzähle mir etwas davon. Ich freue mich über deinen Kommentar!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich auf dein feedback!