floral
Warum Blumen?
Ich kann eigentlich keine Blumen malen malen. Sie beeindrucken mich in der Natur so sehr, sie sind Wunderwerke der Schöpfung. Blumen und Pflanzen sind ein Ausdruck der unermesslichen Kreativität! So etwas kann man nicht abbilden, nicht nachahmen. Schon gar nicht auf eine flache Leinwand, mit Acrylfarben. Mich faszinieren auch Blumenmuster, Stoffe mit Blumen, Ornamente, die ganze Palette der Kunst, weil Blumen eben auch seit je her den Künstlern als Inspiration dienen. Eben hier wären wir an dem Punkt: Ich muss es gar nicht erst versuchen. Wenn es darum ginge, diese Vielfalt an Formen und Farben, Zeichnungen und Konstruktionen, diese unglaubliche Kreativität und Schönheit abzubilden, dann müsste man gar nicht erst damit anfangen.
Blume als Vorwand
Für mich sind die Blumen zum Medium geworden, um mich mit Gestaltung, Komposition, Ausdruck, Farbgebung zu befassen. Die Blumen als Vorwand also, um mich auf blumige Gebilde zu fokussieren, ein Thema zu haben und mich ihm auf meine Weise zu nähern. Während der Arbeit habe ich auch gemerkt, wie der Prozess emotionale Themen hervor holt, Themen die verbunden sind mit der Symbolik der Blume / Pflanze. Die Arbeiten, die entstanden sind, spiegeln die Phasen wieder, in denen ich etwas von mir erkenne: Kindliches, Naives, Unbeholfenes, aber auch Rebellisches, verzweifelt Bemühtes wird in der Malerei sichtbar. All das erkenne ich in diesen Bildern wieder
Blumen als Metapher
Tatsächlich bin ich den Themen in mir begegnet, welche Blumen symbolisieren. die Blume als Ausdruck der höchsten Blühtezeit, der Hoch-Zeit des Lebens. Oder die Mütterlichkeit. Hier und dort scheinen die Formen fleischig, gross und schwer die Blüte, als könnten sie die dünnen Stile gar nicht aufrecht halten. Kann es sein, dass sich hier die angereicherte Fülle an Erlebten in meiner Mutterschaft Ausdruck verschafft? Nicht die leichte, grazile Schönheit, sondern der lebenserfahrene unförmig schwer angereicherte Blumenkörper einer Mutterpflanze.
Sehr verschieden
Die Bilder sind nun sehr verschieden geworden. Sie wiederspiegeln auch verschiedene Herangehensweisen. Die einen eher oberflächlich ornamental, als geht es nur um Farb- und Formkompositionen. Andere wiederum erscheinen exzessiv gedrängt. Wieder andere hingegen scheinen bedeutungsvoll symbolisch abstrakt.
Format sprengen
In allem aber erkenne ich etwas Wildes, eine Kühnheit, etwas was das vorgegebene Format sprengen möchte. Trotz Formatbegrenzung könnten die Bilder Teil eines grossen Teppichs oder endlosen Stoffmusters sein, eine Tapete… ein Ausschnitt aus dem grossen ganzen Blumenmeer sozusagen.
Absichtslos?
Nun, was mich immer wieder getriggert hat, ist die Erkenntnis, dass ich eigentlich gar nicht malen kann. Ich beherrsche keine Technik, habe kein Konzept, dass ich überzeugend umsetzen kann. Ich bin eine Dilettantin. Aber doch finden meine Hände Wege und Ausdrucksweisen mit denen ich immer wieder über Umwege irgendwann an einen Punkt gelange, an dem mich das entstandene Bild begeistert. Ich glaube, dass ich absichtlich mit der Absichtslosigkeit spiele, um mich selber immer wieder zu überraschen.
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